Mont Ventoux, der windige Berg

Nachdem im vergangenen Jahr aus verschiedenen Gründen kein Urlaub möglich war, ging es diesmal Ende Juni wieder nach Le Grau du Roi. Da wir aufgrund der Schulferien nicht mehr ganz so unabhängig planen können, sind wir mitten in den „Urlaubsrummel“ geraten (bei der Gelegenheit mal die Frage an unsere Kultusminister: Warum haben wir hier im Norden eigentlich nicht auch mal im Mai Schulferien???).
Um dem besagten Rummel kurzzeitig zu entgehen, und natürlich auch, um der großen Bedeutung dieses Berges Rechnung zu tragen, machten wir uns auf den Weg auf den Gipfel des Mont Ventoux.

Er ist schon von weitem zu sehen...

Am 26. April 1336 bestieg Francesco Petrarca aus „Neugier, freiwillig und lediglich aus Verlangen“ zusammen mit seinem Bruder und zwei weiteren Begleitern den Gipfel des Mont Ventoux, des „windigen Berges“. Weil er in dieser Wanderung aber auch „Naturerlebnis, Zufriedenheit und Bewegung des Herzens“ empfand, wird diese Besteigung als Geburtsstunde des Alpinismus betrachtet und gilt einigen Forschern sogar als wichtiger Schritt auf dem Weg vom Mittelalter in die Neuzeit.

...der Mont Ventoux, Götterberg der Provence.

Und genau diesen Mont Ventoux, den „König der Provence“, der schon aus vielen Kilometern Entfernung zu sehen ist wollten wir auch besuchen. Allerdings hatten wir es etwas bequemer als seinerzeit Petrarca, da heutzutage eine zwar steile und teilweise enge, aber immerhin asphaltierte Straße auf den Gipfel führt.

Drei Strassen führen nach oben, die unter anderem auch von vielen Radfahrern genutzt werden. Von Sault im Südosten sind es 26 km und 1.144 Höhenmeter, von Malaucène im Westen ist es kürzer und die Höhendifferenz ist dafür grösser; hier sind 1.595 Höhenmeter auf 21 km überwinden. Noch ein wenig knackiger ist mit 1.637 Höhenmetern auf einer Strecke von ebenfalls 21 km der Anstieg von Bédoin im Südwesten. Ich muß gestehen, daß es mich schon ein wenig in den Beinen juckt und ich überlege, ob ich diese Tour auch mal in Angriff nehmen sollte… .

Allerdings ist hier Vorsicht geboten, denn nach Angaben der örtlichen Behörden sterben jedes Jahr 10-20 Radfahrer auf dem Ventox durch Unfälle oder aufgrund von völliger Erschöpfung. Der Berg ist auch nicht ohne, denn da er in den höheren Bereichen völlig kahl ist, kann es sehr windig und auch im Sommer sehr kalt sein, aber auch sehr warm, und da es oben wegen der fehlenden Bäume absolut keinen Schatten gibt, ist guter Sonnenschutz und ausreichend Flüssigkeit Pflicht.

 

 

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